Libyen im Februar 2018 – Monatsrückblick
Was geschah… eine
unvollständige Auflistung
Februar 2018
01.02. Bei
einem Gespräch mit dem italienischen Außenminister Alfano, der sich in seiner
Funktion als Vorsitzender der OSZE in Moskau aufhält, machte der russische
Außenminister Lawrow die Nato-Aggression für das herrschende Chaos in Libyen
verantwortlich: „Seit Beginn der internationalen Bemühungen zur
Wiederherstellung der Ordnung in Libyen, die durch die NATO-Aggression zerstört
wurde – illegal und gegen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates – haben wir
uns für einen nationalen Dialog eingesetzt. Dieser sollte zur Überwindung der
untragbaren Situation dienen. Sie verwandelte Libyen in eine Grauzone, durch
die Militante und Waffenschmuggler in die Sahara-Sahel-Region eindringen
konnten, während Wellen illegaler Einwanderer in entgegengesetzter Richtung –
von Süden nach Norden – nach Europa kamen und enorme Probleme für viele
europäische Länder einschließlich Italien verursachten.“[1]
Die Durchführung einer libyschen Friedenskonferenz ähnlich der syrischen Konferenz in Sotschi hielt Lawrow für möglich. Ein solcher Dialog würde aber wohl länger dauern.
Die Durchführung einer libyschen Friedenskonferenz ähnlich der syrischen Konferenz in Sotschi hielt Lawrow für möglich. Ein solcher Dialog würde aber wohl länger dauern.
01.02. In
Sebha (im südlichen Libyen) sind Kämpfe zwischen Angehöriger des Tibu-Stammes,
die die LNA (Bengasi) unterstützen, und des Awlad-Suleiman-Stammes, die die
‚Einheitsregierung‘ (Tripolis) unterstützen, ausgebrochen. Es werden auch
schwere Waffen eingesetzt.
Nachtrag 22.02.: Die Spannungen halten an. Mehrere Personen wurden durch Heckenschützen getötet.
Siehe auch: 27.02.
Nachtrag 22.02.: Die Spannungen halten an. Mehrere Personen wurden durch Heckenschützen getötet.
Siehe auch: 27.02.
01.02. In
Brak al-Schatti wurden vier IS-Kämpfer getötet und ein Zivilist verletzt.
01.02. Der
Hohe Nationale Wahlrat hat die
Verlängerung der Wählerregistrierung bis zum 15. Februar angekündigt. Die
Registrierung für Auslandslibyer beginnt am 6. Februar.
01.02. Der
1. Februar war der zwischen Misrata, dem ‚Präsidialrat‘ und dem Tawerga-Stamm
ausgehandelte Termin, an dem die Menschen des Tawerga-Stammes in ihre Heimat
zurückkehren sollten. Allerdings erlebten die etwa 43.000 Tawergas, die sich
auf den Weg gemacht hatten, eine böse Überraschung: Milizen aus Misrata
blockierten die Straßen zu ihrem Gebiet. Die Menschen sitzen nun in den
umliegenden Gebieten fest.
Misrata und seine Milizen sind in Libyen die wichtigsten Verbündeten Italiens!
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/der-hilfeschrei-des-tawerga-stammes
Siehe auch: 27.02.
Misrata und seine Milizen sind in Libyen die wichtigsten Verbündeten Italiens!
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/der-hilfeschrei-des-tawerga-stammes
Siehe auch: 27.02.
01.02. Laut
Amnesty International und Oxfam tragen Italien und die EU eine
Mitschuld an Folter und Missbrauch tausender Migranten in Libyen. Wie der Standard berichtet, fordern sie „die
Aufkündigung des fragwürdigen Deals mit Libyen.“[2]
01.02. Laut
Human Rights Watch in Tripolis haben
nun auch in Bengasi bewaffnete Milizen vertriebene Familien daran gehindert, in
ihre Häuser zurückzukehren. Es wird ihnen Terrorismus oder Unterstützung
von Terrorismus vorgeworfen.
02.02. Vor
der Küste Libyens kenterte ein vollbesetztes Migrantenboot. Es wird befürchtet,
dass mehr als 90 Menschen, die vor allem aus Pakistan stammten, ertrunken sind.
Unter den aus Libyen flüchtenden Personen befinden sich auffällig viele Pakistaner (dritthäufigste Nation). Es lebten zu Gaddafis Zeiten viele Pakistaner in Libyen, die in der Erdölindustrie Arbeit fanden. Viele haben sich nun entschlossen, Libyen den Rücken zu kehren und den Weg nach Europa anzutreten. Damit verliert Libyen qualifizierte Arbeitskräfte. Aber auch für Asiaten anderer Länder führt inzwischen der Weg nach Europa über Libyen und das Mittelmeer. „International operierende Menschenschmuggler schleusen Menschen aus Asien nach Libyen und weiter nach Europa – so beispielsweise aus Bangladesch. (...) Sie kommen über eine Schmugglerroute von Bangladesch nach Istanbul oder Abu Dhabi direkt nach Tripolis.“[3]
Bisher sind mehr als 15.000 Menschen im Mittelmeer gestorben. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.
Unter den aus Libyen flüchtenden Personen befinden sich auffällig viele Pakistaner (dritthäufigste Nation). Es lebten zu Gaddafis Zeiten viele Pakistaner in Libyen, die in der Erdölindustrie Arbeit fanden. Viele haben sich nun entschlossen, Libyen den Rücken zu kehren und den Weg nach Europa anzutreten. Damit verliert Libyen qualifizierte Arbeitskräfte. Aber auch für Asiaten anderer Länder führt inzwischen der Weg nach Europa über Libyen und das Mittelmeer. „International operierende Menschenschmuggler schleusen Menschen aus Asien nach Libyen und weiter nach Europa – so beispielsweise aus Bangladesch. (...) Sie kommen über eine Schmugglerroute von Bangladesch nach Istanbul oder Abu Dhabi direkt nach Tripolis.“[3]
Bisher sind mehr als 15.000 Menschen im Mittelmeer gestorben. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.
02.02. Die
UN-Sonderbeauftragten für Libyen gaben bekannt, dass im Zeitraum vom 01. bis
31.01.2018 durch Gewalt 39 Zivilisten getötet und 63 verletzt wurden, die
meisten davon durch Autobombenanschläge und explosive Kriegsüberbleibsel.
Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.
Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.
02.02. Ein
Artikel von Andrew Korybko beschäftigt sich unter dem Titel „Der italienische
Stiefel tritt Afrika ins Gesicht“ mit dem militärischen Einsatz Italiens in
Libyen und dem Niger.[4]
Damit soll vor allem die Migrantenkrise gelöst werden, die Italien vor
immense innenpolitische Probleme und hohe Kosten stellt. Dabei habe sich eine
merkwürdige Arbeitsteilung entwickelt: Paris spiele die Rolle des strategisch
Untergebenen der USA, beide zusammen führen aus dem Hintergrund. Auf der nächst
unteren Ebene befände sich Deutschland als EU-Führung in eher beobachtender
Stellung, während darunter Rom, dem die Drecksarbeit überlassen ist,
angesiedelt sei. Italien dürfte jedenfalls in die inneren Probleme Afrikas
immer tiefer hineingezogen werden, allein schon durch die Marine- und
Militärstützpunkte in Libyen. Die sich durch das nahe Gegenüber der
Mittelmeerküsten von Libyen und Italien ergebende geostrategische Lage
verknüpfe das Schicksal beider Länder untrennbar miteinander.
02.02. Ein
Artikel im österreichischen Standard
hinterfragt die Sinnhaftigkeit des EU-Außengrenzschutzes: „Herkunftsländer
würden sich ins eigene Fleisch schneiden, sollten sie ihre Landsleute
zurücknehmen. Denn die Summen, die in Europa lebende Flüchtlinge in die Heimat
schicken, übersteigen angebotene EU-Hilfsgelder um ein Vielfaches.“ Maßnahmen
zur Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der EU seien nicht umsetzbar. „Dies
alles wird aber von hochdekorierten Experten als erfolgversprechendster
Maßnahmenmix gesehen, um der Krise Herr zu werden.“[5]
02.02. In
Bengasi wurden mehrere Checkpoints des Innenministeriums beschossen. Ein
Sicherheitsmann wurde schwer verletzt.
03.02. Nachdem
bereits am Freitag, 02.02., Kämpfe zwischen IS-Kämpfern und Petroleum-Facilities Guards PFG – jetzt
verbündet mit Haftar und der LNA – ausgebrochen waren, die den Tod von
mindestens einem IS-Kämpfer zur Folge hatten, wurden heute drei weitere
IS-Kämpfer getötet, die versuchten, Sabotageakte an Ölleitungen durchzuführen.
04.02. Nachdem
Angehörige des Tawerga-Stammes am 01.02. entgegen der Absprachen mit Misrata
und dem ‚Präsidialrat‘ daran gehindert wurden, in ihre Stadt und deren Umgebung
zurückzukehren wurden sie in ihrem Notlager nahe der Stadt Bani Walid
angegriffen. Bewaffnete Misrata-Milizen stürmten mit Fahrzeugen das Lager,
feuerten in die Luft, brannten Zelte nieder und stahlen einen Krankenwagen der
Stadt Bani Walid.
05.02. Laut
den Vereinten Nationen wird nach Zusammenbruch der staatlichen Versorgung die
Lage der Libyer und auch der Migranten im Land immer schwieriger. Die UN
müssten in Libyen in diesem Jahr 6,5 Mio. Menschen unterstützen, dazu wären 244
Mio. Euro nötig, doppelt so viel wie das Jahr davor. Gebraucht werden Wohnräume,
Trinkwasser, Abwasserentsorgung, Nahrungsmittel und ärztliche Hilfe. Daneben
müssten Minen geräumt und Migranten in ihre Heimatländer zurückgebracht werden.
05.02. Heise.de hat ein Interview mit Wolfgang
Pusztai veröffentlicht, in dem Pusztai behauptet: „Die Intervention [in Libyen] war aber trotzdem zwingend
notwendig, da Gaddafi’s Sicherheitskräfte unmittelbar nach dem Ausbruch der
Unruhen mit massiver Gewalt gegen die Demonstranten, Aufständischen und die
Zivilbevölkerung vorgegangen sind.“[6]
Diese Aussage Pusztais hat einen Sturm entrüsteter Kommentare ausgelöst, da es
inzwischen jede Menge Beweise gibt, die diese Aussage widerlegen. Sogar der
Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten in Großbritannien erklärt: „Trotz
seiner Rhetorik wurde die Annahme, Muammar Gaddafi hätte das Massaker an
Zivilisten in Bengasi angeordnet, nicht durch die verfügbaren Beweise belegt.“
Und: „... diese Politik nicht von einer genauen Geheimdienstarbeit geprägt war.
Beispielsweise überschätzte die Regierung fälschlicherweise die Bedrohung der
Zivilisten und sie sahen nicht, dass ein signifikanter Teil der Rebellen aus
Islamisten bestand. Im Sommer 2011 wurde die begrenzte ‚Intervention zum
Schutz von Zivilisten‘ zur opportunistischen Politik des Regimewechsels mit
militärischen Mitteln ausgeweitet. [...] Das Ergebnis war der politische und
ökonomische Kollaps, Kämpfe zwischen Milizen und zwischen Stämmen, eine
humanitäre und eine Migrantenkrise, umfangreiche Menschenrechtsverletzungen,
die Verbreitung des Waffenarsenals von Gaddafi in der ganzen Region und das
Anwachsen des IS in Nordafrika.“[7]
Das alles soll dem sogenannten ‚Libyenexperten‘ Pusztai nicht bekannt gewesen sein? Seine Agenda spricht dagegen. Beim National Councel on U.S. Libya Relations wird auf seinen ‚Master of Science in National Security Strategy‘, erworben am National Defense University/National War College in Washington D.C., hingewiesen und sein Werdegang wie folgt dargestellt: „Wolfgangs umfassende militärische Erfahrungen reichen von verschiedenen Positionen im strategischen Bereich im österreichischen MoD/Generalstab bis zu verschiedenen internationalen Aufgabenbereichen (National, EU und NATO). Er war auch lange im Geheimdienstgeschäft tätig. Von 2007 bis 2012 war er österreichischer Verteidigungsattaché für Italien, Griechenland, Tunesien und Libyen. Während des arabischen Frühlings verbrachte er viel Zeit vor Ort. Dies beinhaltete die Organisaation der Evakuierung hunderter österreichischer und EU-Bürger aus Libyen zu Beginn der Revolution und verschiedene Aufklärungsmissionen.“[8]
In einem Satz: Pusztai ist ein in der USA ausgebildeter Geheimdienstler, der aktiv für das Nato-Militärbündnis tätig war und ist, z.B. vor Ort beim Sturz Gaddafis. Augenblicklich tingelt Pusztai durch alle Medien, vom NZZ über deutsche Rundfunksender bis Heise.de, um seine transatlantische Propaganda zu verbreiten.
Das alles soll dem sogenannten ‚Libyenexperten‘ Pusztai nicht bekannt gewesen sein? Seine Agenda spricht dagegen. Beim National Councel on U.S. Libya Relations wird auf seinen ‚Master of Science in National Security Strategy‘, erworben am National Defense University/National War College in Washington D.C., hingewiesen und sein Werdegang wie folgt dargestellt: „Wolfgangs umfassende militärische Erfahrungen reichen von verschiedenen Positionen im strategischen Bereich im österreichischen MoD/Generalstab bis zu verschiedenen internationalen Aufgabenbereichen (National, EU und NATO). Er war auch lange im Geheimdienstgeschäft tätig. Von 2007 bis 2012 war er österreichischer Verteidigungsattaché für Italien, Griechenland, Tunesien und Libyen. Während des arabischen Frühlings verbrachte er viel Zeit vor Ort. Dies beinhaltete die Organisaation der Evakuierung hunderter österreichischer und EU-Bürger aus Libyen zu Beginn der Revolution und verschiedene Aufklärungsmissionen.“[8]
In einem Satz: Pusztai ist ein in der USA ausgebildeter Geheimdienstler, der aktiv für das Nato-Militärbündnis tätig war und ist, z.B. vor Ort beim Sturz Gaddafis. Augenblicklich tingelt Pusztai durch alle Medien, vom NZZ über deutsche Rundfunksender bis Heise.de, um seine transatlantische Propaganda zu verbreiten.
06.02. Der
Standard berichtet, dass laut
UN-Experten der Menschenschmuggel in Libyen von offiziellen Stellen unterstützt
wird. So habe sich eine Miliz, die dem ‚Innenministerium‘ der
‚Einheitsregierung‘ unterstellt ist, festgesetzte Migranten von Schleppern
abkaufen lassen. „Staatliche Einrichtungen und Gelder könnten durch bewaffnete
Gruppen und Schlepper“[9]
genutzt werden, die dadurch noch mehr Macht bekommen. Auch habe die zuständige
libysche Stelle keine Kontrolle über die Flüchtlingslager.
06.02. Laut
einem UN-Bericht verfügen die im Süden Libyens sich sammelnden IS-Milizen über
große Geldmengen.
07.02. Justice Now titelt: „ Durch Krieg und genozidale Sanktionen tötete
der Westen im Irak, Afghanistan, Libyen, Somalia, Jemen und Pakistan in den
letzten 27 Jahren 3.303.287 Menschen – im Schnitt 329 jeden Tag.
Zu Libyen heißt es: „Die NATO hat die Zivilbevölkerung in Libyen nicht geschützt – sie hat die Zahl der Toten vervielfacht.“[10]
Zu Libyen heißt es: „Die NATO hat die Zivilbevölkerung in Libyen nicht geschützt – sie hat die Zahl der Toten vervielfacht.“[10]
08.02. Nachdem sich Mahmoud al-Werfalli, Kommandant der schlagkräftigen LNA-Eliteeinheit Saiqa gestern in die Hände der
Militärpolizei in Haftars Hauptquartier Mardsch begeben hatte, kamen Gerüchte
über seine Ermordung auf. Daraufhin kam es in Bengasi zu bewaffneten
Machtdemonstrationen der Anhänger von al-Werfalli. Viele Straßen wurden mit
brennenden Reifen blockiert. Es wurde mit der Erstürmung des Hauptquartiers von
General Haftar gedroht, sollte Werfalli etwas zustoßen. Werfalli selbst zeigte
sich im Fernsehen und rief seine Anhänger zu Besonnenheit auf. Er kehrte
inzwischen wohlbehalten nach Bengasi zurück.
Warfalli hatte zuletzt im Dezember als Vergeltungsakt für einen Autobombenanschlag mit 34 Toten zehn Gefangene öffentlich exekutiert. Der IStGH forderte daraufhin seine Festnahme und Auslieferung.
Warfalli hatte zuletzt im Dezember als Vergeltungsakt für einen Autobombenanschlag mit 34 Toten zehn Gefangene öffentlich exekutiert. Der IStGH forderte daraufhin seine Festnahme und Auslieferung.
08.02. Der UN-Sondergesandte für Libyen, Ghassan
Salamé, sagte, dass noch etliche Voraussetzungen erfüllt werden müssten, um
Wahlen abhalten zu können; dazu
zählten die Verabschiedung einer Verfassung, die Bekämpfung der Korruption,
eine Begrenzung ausländischer Einmischungen in libysche Angelegenheiten und die
Rückkehr aller innerhalb des Landes Vertriebenen in ihre angestammten Gebiete.
Außerdem müsse die Wählerregistrierung abgeschlossen sein.
Das kann eigentlich nur als Absage der für September ins Auge gefassten Wahlen verstanden werden.
Das kann eigentlich nur als Absage der für September ins Auge gefassten Wahlen verstanden werden.
09.02. Zweiter Bombenanschlag auf Moschee in Bengasi.
Die Explosion einer unter der
Kanzel versteckten Bombe forderte zwei Todesopfer. Die Angaben über die Zahl
der Verletzten schwanken zwischen 75 und 147. Der Anschlag ereignete sich
während des mittäglichen Freitagsgebets.
Bisher hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Es gibt Vermutungen, dass das Attantat von Schläfern des dschihadistischen Revolutionären Schura-Rats von Bengasi ausgeführt wurde.
Schon vor 17 Tagen war vor einer Moschee in Bengasi ein Doppelbombenanschlag ausgeführt worden, bei dem 25 Menschen starben und mehr als 50 verletzt wurden.
Bisher hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Es gibt Vermutungen, dass das Attantat von Schläfern des dschihadistischen Revolutionären Schura-Rats von Bengasi ausgeführt wurde.
Schon vor 17 Tagen war vor einer Moschee in Bengasi ein Doppelbombenanschlag ausgeführt worden, bei dem 25 Menschen starben und mehr als 50 verletzt wurden.
10.02. Nahe Sirte wurde auf einen LNA-Kontrollposten
ein Selbstmordanschlag mit einem Jeep verübt. Dabei wurden drei LNA-Soldaten
verletzt. Hinter dem Anschlag
werden IS-Kämpfer vermutet.
11.02. US-Präsident Trump hat die einseitig über
Libyen verhängten Sanktionen, die bereits vor sieben Jahren von Barack Obama
angeordnet worden waren, verlängert.
Sie seien damals verhängt worden, weil Muammar al-Gaddafi als Bedrohung der
nationalen Sicherheit eingestuft wurde. „Die Situation in Libyen bleibt
weiterhin eine außerordentliche Bedrohung für die nationale Sicherheit und für
die Außenpolitik der USA.“[11]
12.02. Der Sprecher des libyschen Parlaments,
Aguila Saleh Issa, beschuldigte bei SputnikNews die Türkei, den Terrorismus im
Land zu unterstützen. „Terroristische
Organisationen stecken hinter diesen [Anschlägen in Bengasi], mit der
Unterstützung von ausländischen Staaten, mit türkischer Unterstützung.“[12]
Die Aussage bezog sich auch auf die Aufbringung eines Schiffes im Januar durch die griechische Küstenwache mit beträchtlichen Mengen Sprengstoff an Bord, der in türkischen Häfen geladen und für Misrata bestimmt war.
Issa sagte ebenfalls, dass die Militäraktionen gegen das Dschihadisten-Nest Derna noch in dieser Woche zu Ende geführt werden könnten. Man gehe aber behutsam vor, damit die Zivilbevölkerung so wenig wie möglich in Mitleidenschaft gezogen werde.
Die Aussage bezog sich auch auf die Aufbringung eines Schiffes im Januar durch die griechische Küstenwache mit beträchtlichen Mengen Sprengstoff an Bord, der in türkischen Häfen geladen und für Misrata bestimmt war.
Issa sagte ebenfalls, dass die Militäraktionen gegen das Dschihadisten-Nest Derna noch in dieser Woche zu Ende geführt werden könnten. Man gehe aber behutsam vor, damit die Zivilbevölkerung so wenig wie möglich in Mitleidenschaft gezogen werde.
12.02. Welt.de[13]
fragt sich, wer die Zinsen des libyschen Vermögens abschöpft. Geschenkt, dass die Welt libysches Staatsvermögen als „Gaddafis Milliarden“ bezeichnet,
denn interessant ist die Frage, wohin die Erträge der eingefrorenen libyschen
Vermögen in Millionenhöhe fließen.
Laut LibyanExpress hat auch Abdel Rahman Schalgham[14] Befürchtungen geäußert, dass internationale Akteure, die von libyschen Parteien unterstützt werden, das Vermögen der LIA an sich bringen. Auch Abdul Magid Breisch[15] fordert, sowohl die Vermögen als auch die daraus resultierenden Gelder eingefroren zu lassen, da sich verschiedenste Akteure als für die Auszahlung autorisiert ausgegeben haben. Insbesondere kritisiert Breisch die Einflussnahme der Präsidialrats (Tripolis): „Vermögen der LIA und einigen ihrer Tochtergesellschaften wurden möglicherweise illegal verwendet und an Dritte in klarer Verletzung der Statuten von LIA gezahlt.“[16] Breisch hofft nun, dass ein libysches Gericht die Eingriffe des Präsidialrats in die Arbeit der LIA als illegal verurteilt.
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/attentat-auf-ehemaligen-gaddafi-vertrauten
Laut LibyanExpress hat auch Abdel Rahman Schalgham[14] Befürchtungen geäußert, dass internationale Akteure, die von libyschen Parteien unterstützt werden, das Vermögen der LIA an sich bringen. Auch Abdul Magid Breisch[15] fordert, sowohl die Vermögen als auch die daraus resultierenden Gelder eingefroren zu lassen, da sich verschiedenste Akteure als für die Auszahlung autorisiert ausgegeben haben. Insbesondere kritisiert Breisch die Einflussnahme der Präsidialrats (Tripolis): „Vermögen der LIA und einigen ihrer Tochtergesellschaften wurden möglicherweise illegal verwendet und an Dritte in klarer Verletzung der Statuten von LIA gezahlt.“[16] Breisch hofft nun, dass ein libysches Gericht die Eingriffe des Präsidialrats in die Arbeit der LIA als illegal verurteilt.
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/attentat-auf-ehemaligen-gaddafi-vertrauten
12.02. Über Libyens Nachbarn Tunesien schreibt IMI[17]:
"Auswirkungen der neoliberalen Neuausrichtung der tunesischen Wirtschaft
führten zu Proletarisierungsprozessen, einer Verschärfung der Marginalisierung
der Regionen im Inland, Landflucht und einer Erodierung sozioökonomischer
Rechte. Der sozioökonomische Status
quo wurde bis heute nicht nur aufrechterhalten, sondern der neoliberale Kurs
seit der Absetzung Ben Alis 2011, von allen (mittlerweile neun)
Folgeregierungen auch weiter intensiviert. Erst 2016 einigte sich der IWF mit
der tunesischen Regierung unter Premierminister Youssef Chahed auf einen
weiteren Kreditrahmen von 2,9 Mrd. US Dollar. Diese asymmetrischen Kredite
dienen derzeit jedoch lediglich der Deckung des Haushaltsdefizits und stellen
keine sozialen oder wirtschaftlichen Investitionen dar. Die
Auslandsverschuldung stieg seit der Umbrüche innerhalb von sieben Jahren von 40
Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf etwa 80 Prozent des BIPs (2017).
Zudem grassiert weiterhin der informelle Sektor, dem mit 54 Prozent mehr als
die Hälfte des BIPs zugerechnet werden, wodurch wichtige Staatseinnahmen
ausbleiben. Von Seiten der EU wurde eine Ausweitung von bereits bestehenden
Freihandelsabkommen erreicht und eine weitreichende und umfassende
Freihandelszone (DCFTA) angestrebt. Das Handelsdefizit steigt weiter an – u.a.
durch die Währungsabwertung des tunesischen Dinars um 20 Prozent gegenüber dem
Euro im vergangenen Jahr. Insgesamt sind der sich langsam erholende Tourismus,
die im Vergleich zu den Vorjahren hohen landwirtschaftlichen Erträge sowie das
Wachstum in der Phosphatproduktion unwesentlich für die Gesamtbilanz. Eine
jährliche Inflationsrate von 6,3 Prozent lässt zudem die Kaufkraft der
tunesischen Bevölkerung sinken. Zeitgleich schießen die Preise für Produkte des
Grundbedarfs rasant in die Höhe (vgl. Djaziri 2018). Simultan steigt die
Arbeitslosigkeit innerhalb der jungen Bevölkerung weiter an und liegt
inzwischen bei etwa 40 Prozent, zu denen als ein nicht zu unterschätzender Teil
Universitätsabsolvent/Innen zählen – für Frauen liegt sie weit höher (vgl.
ebd.). Die Abwärtsspirale der wirtschaftlichen und sozialen Lage im Land dreht
sich schneller."
13.02. Der Mitiga-Flughafen von Tripolis musste wegen
Einschlags einer Mörsergranate erneut vorübergehend geschlossen werden. Es soll die Rollbahn getroffen worden sein,
als eine Maschine der privaten Wings-Airline gerade zum Start ansetzte. Die
Towermitarbeiter hätten daraufhin in Panik ihren Arbeitsplatz verlassen.
Ankommende Maschinen wurden zum Misrata-Flughafen umgeleitet.
Bisher hat niemand die Verantwortung für den Anschlag übernommen. Es war erst am 15. Januar zwischen rivalisierenden dschihadistischen Gruppierungen zu Kämpfen um den Flughafen gekommen, die zu schweren Zerstörungen auf dem Flughafengelände führten.
Bisher hat niemand die Verantwortung für den Anschlag übernommen. Es war erst am 15. Januar zwischen rivalisierenden dschihadistischen Gruppierungen zu Kämpfen um den Flughafen gekommen, die zu schweren Zerstörungen auf dem Flughafengelände führten.
13.02. Es soll zu einem Abkommen zwischen den
dschihadistischen Revolutionären Brigaden
von Sabrata und Zawija gekommen sein, die den Kämpfern die friedliche
Rückkehr nach Sabrata ermöglichen soll. Die Revolutionären Brigaden waren vom Wadi-Operation
Room und dem IS Fighting Operation
Room aus Sabrata vertrieben worden.
14.02. In der Nähe von Bani Walid ist ein Lastwagen
mit Migranten schwer verunglückt. 23 Flüchtlinge starben, 124 wurden teils
schwer verletzt. Insgesamt wurden
mit dem Laster 180 Menschen befördert, die meisten stammten aus Somalia und
Eritrea.
14.02. Der Gerichtshof in Tripolis hat den
Verfassungsentwurf der Verfassungsgebenden Versammlung gebilligt. Das anderslautende Urteil eines Gerichts in
Beida wurde nicht anerkannt, da das Gericht in Beida nicht befugt gewesen sei,
über Verfassungsfragen zu entscheiden.
Nun sei es dem Parlament in Tobruk möglich, ein Gesetz für ein Referendum über den Verfassungsentwurf zu verabschieden.
Nun sei es dem Parlament in Tobruk möglich, ein Gesetz für ein Referendum über den Verfassungsentwurf zu verabschieden.
15.02. Die ägyptische Armee gab bekannt, an der
Grenze zu Libyen einen Konvoy von zehn Geländefahrzeugen zerstört zu haben. Die Fahrzeuge hätten versucht, auf
ägyptisches Territorium vorzudringen.
16.02. Wie
die Hohe Libysche Wahlkommission bekanntgab, haben sich bisher 2.432.502
Wähler, darunter 1.032.962 Frauen, registrieren lassen. Die Registrierung
innerhalb Libyens ist damit beendet. Sich im Ausland aufhaltende Libyer können
sich noch bis Ende des Monats in die Wahllisten eintragen.
UN-Sondergesandter Salamé sagte, es müsse vor den Wahlen erst noch ein Wahlgesetz vom Parlament in Abstimmung mit dem Hohen Staatsrat verabschiedet werden, so wie es im Skhirat-Abkommen festgelegt ist.
UN-Sondergesandter Salamé sagte, es müsse vor den Wahlen erst noch ein Wahlgesetz vom Parlament in Abstimmung mit dem Hohen Staatsrat verabschiedet werden, so wie es im Skhirat-Abkommen festgelegt ist.
16.12. Der Mitiga-Flughafen von Tripolis gibt
bekannt, dass er für die nächsten drei Monate jeweils in der Zeit von
Mitternacht bis sechs Uhr morgens geschlossen sein wird.
17.02. Heute vor sieben Jahren begann in Libyen der
sogenannte Aufstand gegen die Regierung, der zur Ermordung Gadafis führte und
Libyen in einen failed state
verwandelte.
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/die-libysche-revolutionsluege
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/die-libysche-revolutionsluege
17.02. Libyan National Popular
Movement (LNPM) veröffentlicht zum 7. Jahrestag der Februar-Verschwörung
eine Stellungnahme, in der der friedliche Kampf für ein freies und souveränes
Libyen beschworen wird.
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/lnpm-zum-7-jahrestag-der-februar-verschwoerung
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/lnpm-zum-7-jahrestag-der-februar-verschwoerung
17.02. Ein FAZ-Artikel[18]
stellt fest, dass in Libyen die Geschäfte mit Menschenschmuggel nach Europa
keinesfalls zum Erliegen gekommen sind, sondern florieren. Es hätten sich
„Mafiabanden, Milizen und Behörden zu illegalen Netzwerken
zusammengeschlossen“, darunter auch Kräfte der sog. ‚Einheitsregierung‘, die
von der UNO und der EU unterstützt werden wie eine Salafistenmiliz in Tripolis.
Ein Offizier der libyschen
‚Küstenwache‘ aus Misrata stellt fest: „Wenn das so weitergeht, dann siedelt
ganz Afrika über“. Allerdings benutzt auch er die Flüchtlingsproblematik als
Hebel, um vom Westen noch mehr Geld und Ausrüstung zu erpressen.
18.02. Der stellvertretende Premierminister der
‚Einheitsregierung‘, Ahmed Meitig, hält in Misrata eine dreistündige
Militärübung ab.
18.02. Joe Penney schreibt in TheIntercept[19]
über die US-Drohnenbasis in Libyens Nachbarstaat Niger. Im Oktober 2017 sei ein Konvoy mit nigrischen
und amerikanischen Spezialeinsatzkräften, die aus dem Dorf Tongo Tongo kamen,
von Militanten überfallen worden. Fünf Nigrer und vier Amerikaner seien getötet
und ihre nackten Leichen im Busch gefunden worden. Dieser Vorfall wurde im Niger
deshalb so skandalös empfunden, weil die Nigrer dadurch zum ersten Mal
erfuhren, dass amerikanische Soldaten in ihrem Land kämpften. Soumana Sanda,
Führer einer Oppositionspartei im nigrischen Parlament erklärte: „Erst da
erfuhr ich, ein Nigrer, ein Parlamentarier und somit Volksvertreter, dass es
hier tatsächlich einen (US-amerikanische) Stützpunkt gibt, der Bodenoperationen
durchführt.“ Und ein anderer Nigrer meinte: „Für uns ist das eine neue Form der
Kolonisation“.
Tatsächlich befänden sich mindestens seit 2013 US-Spezialeinsatzkräfte im Niger.
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/militaerisches-engagement-des-westens-im-niger
Tatsächlich befänden sich mindestens seit 2013 US-Spezialeinsatzkräfte im Niger.
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/militaerisches-engagement-des-westens-im-niger
20.02. In Bengasi kommt es zu Protesten von
Mitgliedern der al-Saika-Miliz (LNA)
und von Zivilisten gegen die Absetzung von Wanis Bukhamada als Chef des
Sicherheitsbüros von Haftars Operation
Dignity (Würde). Es sollen
mehrere Personen verletzt und eine Frau durch einen Querschläger getötet worden
sein.
20.02. Der Vorsitzende der russischen Kontaktgruppe
für Libyen, Lev Dengov, sagte laut SputnikNews,
dass sowohl die ‚Einheitsregierung‘ in Tripolis als auch die LNA (General
Haftar) Russland um militärische Unterstützung gebeten haben. „Dank dem russischen Außenministerium, dem
Minister und dem Präsidenten haben wir heute zu allen den gleichen Kontakt.“
„Wir sehen die Versuche der Einmischung von außen, die den Konflikt in Libyen
schüren und verschärfen.“[20]
21.02. An einem Checkpoint der Libyschen
Nationalarmee LNA bei Waddan (al-Dschufra Stadt) kamen durch einen
Selbstmordanschlag drei Soldaten ums Leben, sieben wurden verwundet. Zu dem Selbstmordattentat bekannte sich der
IS.
21.02. Die dschihadistische Special Deterrence Miliz aus Tripolis unter Abdel Rauf Kara
(ehemals Rada-Miliz) hat die Sahara Bank
in al-Maja, Wirschefana (27 km westlich von Tripolis), angegriffen und den
Kommandanten der dortigen Miliz, Abu Hamira Dschawida, sowie drei
Bankangestellte, darunter eine Frau, getötet. Weitere Personen, auch Zivilisten, wurden verwundet. Die Küstenstraße
wurde anschließend gesperrt, um die Stammesmilizen an Racheaktionen an der Special Deterrence Miliz zu hindern.
Nachtrag 22.02.: Der Hohe Rat des Wirschefana-Stammes hat den Präsidialrat für die Morde und die Verwüstungen in al-Maja und entlang der Küstenstraße verantwortlich gemacht. Der UN-Sondergesandte Ghassan Salamé wurde aufgerufen, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um die für die barbarischen Morde Verantwortlichen zu stoppen und die Verbrechen im Wirschefana-Distrikt zu beenden.
Nachtrag 22.02.: Der Hohe Rat des Wirschefana-Stammes hat den Präsidialrat für die Morde und die Verwüstungen in al-Maja und entlang der Küstenstraße verantwortlich gemacht. Der UN-Sondergesandte Ghassan Salamé wurde aufgerufen, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um die für die barbarischen Morde Verantwortlichen zu stoppen und die Verbrechen im Wirschefana-Distrikt zu beenden.
21.02. In einem Interview mit Sputnik News[21]
spricht der Journalist Mustafa Fetouri über das Verhältnis zwischen
Großbritannien (unter Tony Blair) und Libyen in den Jahren 2004 und 2005, bevor
Libyen 2011 von David Cameron verraten wurde.
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/spannungsfeld-libyen-al-kaida-der-westen
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/spannungsfeld-libyen-al-kaida-der-westen
22.02. Die Wachmannschaft Petroleum Facilities Guards (PFG) des al-Fil-Ölfelds im
Murzuk-Becken (Südwesten Libyens), die aus Tibu-Stammesangehörigen besteht, hat
aus Protest ihren Arbeitsplatz verlassen. Es sollen Gehälter nicht bezahlt und
Zusagen nicht eingehalten worden sein. Daraufhin wurden Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen mit Hubschraubern
evakuiert und das Ölfeld geschlossen.
Al-Fil beliefert über die Rejajna-Pipeline den Mellitah-Ölkomplex, der zwischen Zuwara und Sabrata liegt. Mellitah ist ein Joint Venture zwischen NOC und der italienischen ENI.
Nachtrag: 25.02.: NOC hat aufgrund der schlechten Sicherheitslage den Ausnahmezustand für das al-Fil-Ölfeld ausgerufen. Damit ist NOC nicht mehr haftbar, wenn es aus Gründen, die nicht in seiner Verantwortung liegen, Verträge nicht erfüllen kann. Der Erdölausstoß des al-Fil-Ölfelds ist von 75.000 Barrel täglich auf nur noch 25.000 Barrel eingebrochen.
NOC ist in Verhandlungen mit den Tibu-Stämmen eingetreten.
Al-Fil beliefert über die Rejajna-Pipeline den Mellitah-Ölkomplex, der zwischen Zuwara und Sabrata liegt. Mellitah ist ein Joint Venture zwischen NOC und der italienischen ENI.
Nachtrag: 25.02.: NOC hat aufgrund der schlechten Sicherheitslage den Ausnahmezustand für das al-Fil-Ölfeld ausgerufen. Damit ist NOC nicht mehr haftbar, wenn es aus Gründen, die nicht in seiner Verantwortung liegen, Verträge nicht erfüllen kann. Der Erdölausstoß des al-Fil-Ölfelds ist von 75.000 Barrel täglich auf nur noch 25.000 Barrel eingebrochen.
NOC ist in Verhandlungen mit den Tibu-Stämmen eingetreten.
24.02. Die Fursan-Dschanzour-Miliz,
die dem dschihadistischen Libyan Dawn
angehört, hat die Küstenstraße und damit den Zugang in die westlich gelegenen
Orte und Distrikte von Tripolis mit Sandaufschüttungen gesperrt.
24.02. Laut Transparency
International steht Libyen beim Korruptions-Index auf Rang 171 (von 180 erfassten Ländern).
24.02. Vertreter des Tibu-Stammes und des
Zawia-Stammes aus Kufra (im Südosten Libyens) haben in Tunis ein
Aussöhnungsabkommen unterzeichnet, das die UN-Sondermission für Libyen
organisiert hatte. Es garantiert
den Stammesmitgliedern Bewegungsfreiheit, individuelle Verantwortung bei
Verbrechen und gleichen Zugang zu Dienstleistungen.
25.02. Baschir Saleh
Baschir, einst Stabschef und einer der engsten Vertrauten Muammar al-Gaddafis,
hat in Südafrika schwerverletzt einen Mordanschlag überlebt. Bashir war einst zuständig für
die Verwaltung libyscher Staatsfonds, einschließlich dessen
Auslandsinvestitionen. (Siehe auch 12.02: Libysche Vermögen).
Zu dem Anschlag auf Saleh Baschir hat Libyan National Popular Movement LNPM, zu dessen Exekutivkomitee er gehörte, eine Presseerklärung veröffentlicht, in der es u.a. heißt:
„LNPM erneuert seine Versprechen an das libysche Volk, den Kampf für die Wiederherstellung der Heimat fortzusetzen. Auch die Angriffe seiner Führer durch feige Morde und Einschüchterungsversuche wird es nicht davon abhalten, seine Pflichten gegenüber der Heimat zu erfüllen.“ [22]
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/attentat-auf-ehemaligen-gaddafi-vertrauten
Zu dem Anschlag auf Saleh Baschir hat Libyan National Popular Movement LNPM, zu dessen Exekutivkomitee er gehörte, eine Presseerklärung veröffentlicht, in der es u.a. heißt:
„LNPM erneuert seine Versprechen an das libysche Volk, den Kampf für die Wiederherstellung der Heimat fortzusetzen. Auch die Angriffe seiner Führer durch feige Morde und Einschüchterungsversuche wird es nicht davon abhalten, seine Pflichten gegenüber der Heimat zu erfüllen.“ [22]
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/attentat-auf-ehemaligen-gaddafi-vertrauten
25.05. In einem
Artikel benennt LibyanWarTheTruth Italien,
die Türkei und Katar als die im Moment aktivsten ausländischen Mächte, die in
Libyen Dschihadisten unterstützen.[23]
25.02. RT berichtet
über eine Internetkampagne, die die Libyerin Hiba Schalabi ins Leben gerufen
hat. Sie will damit auf die immer weiter fortschreitende Zerstörung der
Altstadt von Tripolis aufmerksam machen und fordert den Erhalt des Kulturerbes:
https://deutsch.rt.com/afrika/65734-frau-libyens-hauptstadt-fotografiert-es-mir-das-herz/
https://deutsch.rt.com/afrika/65734-frau-libyens-hauptstadt-fotografiert-es-mir-das-herz/
27.02. Seit Tagen kommt es im Süden Libyens und
speziell in der Stadt Sebha zu Zusammenstößen zwischen Tibu-Kämpfern, die loyal
zur LNA stehen und inzwischen den Flughafen einnehmen konnten, und einer 6.
Brigade des Präsidialrats (Tripolis), bestehend aus Mitgliedern des
Awlad-Suleiman-Stammes. Es sollen
mehr als vier Zivilisten zu Tode gekommen und weitere verletzt worden sein. Die
Ältestenräte der Stämme wurden aufgerufen, auf einen Waffenstillstand
hinzuwirken.
Es soll die libysche Tibu-Miliz von Kämpfern aus dem Tschad unterstützt werden. Die Tibu weisen diese Vorwürfe zurück und fordern, dass eine unabhängige Fact-Finding-Kommission die Vorgänge in Sebha untersucht.
Es soll die libysche Tibu-Miliz von Kämpfern aus dem Tschad unterstützt werden. Die Tibu weisen diese Vorwürfe zurück und fordern, dass eine unabhängige Fact-Finding-Kommission die Vorgänge in Sebha untersucht.
27.02. Auch die humanitären Organisationen der
Vereinten Nationen und deren Partner in Libyen sind tief besorgt über die Lage
der ehemaligen Bewohner von Tawerga, denen der Zugang durch Misrata-Milizen in
ihre Häuser, Städte und Gemeinden verweigert wird. Männer, Frauen und Kindern biwakieren unter prekären Verhältnissen in
Notlagern in Kararat al-Gataf und Hwara. „Hunderte Menschen, die ihr legitimes
Recht auf Rückkehr ausüben möchten, sitzen bei schlechtem Wetter unter freiem
Himmel und ohne Zugang zu den nötigsten Versorgungsmöglichkeiten nun über drei
Wochen fest“, so die UN-Beauftragte Maria Ribeiro.
Nachdem die Tawergas 2011 aus ihren Häusern und Städten von Misrata-Milizen vertrieben wurden, wurde im März 2017 ein Übereinkommen zwischen Tawerga und Misrata geschlossen, dass die Rückkehr der Tawergas und deren Entschädigung regeln sollte. Im Dezember 2017 bestimmte der Präsidialrat als Rückkehrdatum für die Tawergas den 1. Feburar. Daraufhin machten sich Familien aus allen Landesteilen auf den Weg, zurück in ihre angestammten Wohngebiete, wurden dann aber von Misrata-Milizen an ihrer Rückkehr gehindert.
Siehe auch 01.02.
Nachdem die Tawergas 2011 aus ihren Häusern und Städten von Misrata-Milizen vertrieben wurden, wurde im März 2017 ein Übereinkommen zwischen Tawerga und Misrata geschlossen, dass die Rückkehr der Tawergas und deren Entschädigung regeln sollte. Im Dezember 2017 bestimmte der Präsidialrat als Rückkehrdatum für die Tawergas den 1. Feburar. Daraufhin machten sich Familien aus allen Landesteilen auf den Weg, zurück in ihre angestammten Wohngebiete, wurden dann aber von Misrata-Milizen an ihrer Rückkehr gehindert.
Siehe auch 01.02.
27.02. Die Hohe Wahlkommission hat die Fristen der
Eintragung in die Wahllisten für im Ausland lebende Libyer bis 12. März
verlängert. Bisher haben sich v.a.
in Ägypten, in den USA und in Kanada lebende Libyer registrieren lassen.
Quellen
(soweit nicht anders vermerkt): libyaherald.com / libyatimes.net /
libyaobserver.ly / libyanexpress.com / libyaagainstuperpowermedia.org /
libyanwarthetruth. com / rcmlibya.wordpress.com / deutsch.rt.com /
sputniknews.com / derstandard.at / heise.de / tagesschau.de /
wunderhaft.blogspot.dk / ncuslr.org / faz.net / welt.de
A. Gutsche
[1]
https://sputniknews.com/world/201802011061266182-lavrov-nato-intervention-libya/
[2]
https://derstandard.at/2000073416786/Amnesty-und-Oxfam-EU-traegt-Mitschuld-an-Gewalt-gegen-Migranten
[3]
http://www.tagesschau.de/ausland/libyen-fluechtlinge-117.html
[4]
https://wunderhaft.blogspot.dk/2018/02/der-italienische-stiefel-tritt-afrika.html
[5]
https://derstandard.at/2000073542859/EU-Fluechtlingspolitik-Taeglich-gruesst-die-Krise
[6]
https://www.heise.de/tp/features/Libyen-Wie-kann-es-nach-Gaddafi-wieder-besser-werden-3960636.html
[7]
https://publications.parliament.uk/pa/cm201617/cmselect/cmfaff/119/11902.htm
[9]
https://derstandard.at/2000073715179/UNO-Staatliche-Einheiten-unterstuetzen-Menschenschmuggel-in-Libyen
[10]
„http://justicenow.de/2018-02-07/der-westen-toetet-im-orient-329-menschen-jeden-tag-seit-27-jahren/
[11]
http://www.libyanexpress.com/us-president-extends-us-sanctions-on-libya/
[12]
https://sputniknews.com/middleeast/201802121061574751-libya-accusation-turkey-terrorism/
[13]
https://www.welt.de/politik/ausland/article173487966/Verschwundenes-Geld-Wer-schoepft-die-Zinsen-von-Gaddafis-Milliarden-ab.html
[14]
Abdel Rahman Schalgham: von 1984 bis 1995 libyscher Botschafter in Italien, von
1998 bis 2000 außenpolitischer Sprecher des Allgemeinen Volkskongresses
Libyens, von 2000 bis 2009 libyscher Außenminister, anschließend libyscher
Botschafter bei der UN
[15]
Magid Breisch, internationaler libyscher Banker, wurde 2013 Vorsitzender LIA,
2016 aber nicht mehr in die LIA berufen, bezeichnet sich aber noch heute als
Vorsitzender der LIA.
[16]
http://www.libyanexpress.com/breish-political-interference-in-the-libyan-investment-authority-must-stop/
[17]
http://www.imi-online.de/2018/02/12/freiheit-wuerde-arbeit/
[18]
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/das-schleusergeschaeft-ist-in-libyen-immer-noch-lukrativ-15445374.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0
[19]
https://theintercept.com/2018/02/18/niger-air-base-201-africom-drones/
[20]
https://sputniknews.com/middleeast/201802201061826555-libya-russia-haftar-military/
[21]
https://sputniknews.com/analysis/201802211061849814-gaddafi-uk-betrayal-intelligence/
[22]
https://rcmlibya.wordpress.com/2018/02/25/lpnm-statement-on-the-assassination-attempt-on-dr-bashir-saleh-bashir/
[23]
http://libyanwarthetruth.com/criminal-interference-libya-italy-turkey-and-qatar-perpetuates-failed-state
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen