Samstag, 28. März 2020



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.
Nun wird gegen Venezuela in der gleichen Strategie verfahren wie einst 2011 gegen Libyen.
_________________________________________________________________________________

 

Tschad: Boko Haram tötet fast 100 Soldaten – Déby plant Gegenschlag

28.3.2020. Kämpfer der islamistischen Terrororganisation Boko Haram, die ursprünglich aus Nigeria stammt, haben Anfang der Woche die tschadische Militärbasis Bohoma auf einer Halbinsel am Ufer des Tschadsees angegriffen, über sieben Stunden lang beschossen und knapp 100 Soldaten getötet – der bisher größte Blutzoll, den der Tschad zu zahlen hatte. Präsident Idriss Déby, der zum Ort des Geschehens eilte und die Gegenschläge vor Ort persönlich koordinieren will, ist selbst ein ehemaliger Rebellenführer, gilt als glänzender Stratege und hat seine Truppen bereits seit Jahren nach Nigeria, Niger und Mali entsandt, um den dortigen Regierungen bei der Bekämpfung von Islamisten zu helfen.

 

 

Philippinen: Kommunistische Guerilla verkündet Waffenstillstand wegen Corona

28.3.2020. Als Reaktion auf den Aufruf des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres für einen weltweiten Waffenstillstand für die Zeit der Corona-Pandemie hat die Neue Volksarmee (NPA) der Kommunistischen Partei der Philippinen (CPP) den Anfang gemacht und einen einseitigen Waffenstillstand ausgerufen. Die NPA kämpft schon  seit Jahrzehnten gegen das von meist rechts orientieren Regierungen geführte Regime einflußreicher Familienclans auf der Inselgruppe.

 

 

Deutschland: „Defender 2020“ abgesagt!

28.3.2020. Das umstrittene NATO-Manöver „Defender 2020“ an der russischen Grenze ist nun endgültig abgesagt worden, was von der Friedensbewegung mit großer Genugtuung zur Kenntnis genommen wurde. Gegen das Manöver hatte sich vielfälitger Widerstand organisiert, zuletzt hatten u.a. unter Federführung der neutralistischen Bürgerbewegung Neue Richtung 34 Organisationen ein Schreiben an die russische Botschaft gesandt, in dem sie ihren Willen für eine friedliche Verständigung mit Moskau sowie ihre Ablehnung des Manövers und der antirussischen Sanktionen zum Ausdruck brachten.

 

 

Ecuador: Ex-Präsident Rafael Correa will trotz Verfolgung zur Wahl antreten

9.3.2020. Trotz politischer Verfolgung seiner Person und seiner Anhänger durch das neoliberal-rechte Regime des Machthabers Lenin Moreno will der frühere linksnationale Staatspräsident Rafael Correa (2007-17) aus dem belgischen Exil gegen Ende des Jahres nach Ecuador zurückkehren und zu den nächsten Wahlen kandidieren, wobei er sich noch nicht entschieden habe, ob er zu den Parlamentswahlen oder als Vizepräsident antreten werde. Correa leitete in seiner Amtszeit die Epoche der sogenannten „Bürgerrevolution“ ein, in der die Armut und soziale Ungleichheit erfolgreich zurückgedrängt, das Bildungs- und Gesundheitssystem ausgebaut wurden, die US-Truppen des Landes verwiesen und die Zusammenarbeit mit den fortschrittlichen Regierungen in Lateinamerika forciert wurden.

 

 

Linke Bundestagsabgeordnete verklagen Merkel wegen Beihilfe zu Mord

9.3.2020. Acht Bundestagsabgeordnete der Partei DIE LINKE haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen Beihilfe zum Mord durch Unterlassung verklagt und beziehen sich dabei auf Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani, der durch eine Drohne getötet wurde, welche über die Relaisstation der US-Truppen in Ramstein gelenkt wurde. Es verstößt ganz klar gegen das Grundgesetz, daß ausländische Truppen deutsches Territorium zum Töten von anderen Personen benutzen, desweiteren sind die allseits beim US-Regime beliebten Drohnemorde ein Verstoß gegen internationales Völkerrecht und gegen das UNO-Gewaltverbot.

 

 

Burundi: Opposition schickt radikalen Ex-Rebell ins Rennen

6.3.2020. Die burundische Opposition hat sich auf Agathon Rwasa, den früheren Guerillaführer der radikalen Hutu-Rebellen der Nationalen Befreiungskräfte (FNL) geeinigt, doch ob der Hutu-Nationalismus Rwasas das geeignete Mittel ist, um die autoritäre Herrschaft der regierendenden CNDD-FDD zu beenden, dürfte fraglich sein. Die CNDD-FDD (Nationalrat für die Verteidigung der Demokratie – Kräfte zur Verteidigung der Demokratie) ist selbst aus einer Hutu-Rebellenarmee gegen die Herrschaft der Tutsi-Minderheit hervorgegangen, hat sich aber mit den Tutsis arrangiert.

 

 

Libyens Stämme beziehen klar Front gegen türkische Invasion

6.3.2020. Ende Februar versammelten sich rund 3.000 Stammesführer, Stadtdelegierte und Frauenvertrerinnen, um über die weitere Lage im Lande zu beratschlagen. Dabei stellten sie sich klar gegen die türkische Intervention an der Seite der schwächelnden, nicht-gewählten „Einheitsregierung“ in Tripolis, erklärten ihre Unterstützung für die Libysche Nationalarmee (LNA) von General Khalifa al-Haftar – und zwar für so lange, bis der letzte ausländische Soldat oder Söldner libyschen Boden verlassen hat – und forderten die Aufhebung des sogenannten „Isolationsgesetzes“, nach welchem die Anhänger des ehemaligen Revolutionsführers Muammar al-Ghaddafi keine öffentlichen Ämter besetzen dürfen.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen