Freitag, 23. November 2018



Sanktionen gegen radikal-islamistischen Befehlshaber

Libyen. Salah Badi, einer der übelsten dschihadistischen Milizenführer wird endlich geächtet. Ihm wird vorgeworfen, mit seinen Gewaltaktionen Friedenslösungen systematisch zu unterlaufen.

Das US-Außenministerium gab bekannt, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gegen Salah Badi Finanz- und Reisesanktionen verhängt hat. Er wurde mit einem Reiseverbot belegt und seine Vermögenswerte wurden eingefroren.  
Badi wird vorgeworfen, als Befehlshaber der radikal-islamistischen Al-Somud-Miliz Angriffe auf Milizen, die zur sogenannten ‚Einheitsregierung‘ gehören, befohlen zu haben und so für die schlechte Sicherheitslage im Land mitverantwortlich zu sein.
Konkret wurde Badi durch das US-Außenministerium beschuldigt, bei den zuletzt im September in Tripolis stattgefundenen Kämpfen den Befehl für den Einsatz der äußerst zerstörerischen Raketen der Grad-Klasse in dichtbesiedelte Gebiete gegeben zu haben. Bei den Kämpfen im September wurden mindestens 115 Menschen getötet und 383 verwundet.
Daneben wird Badi auch die Beteiligung bei einem Anschlag im Mai 2017 in Tripolis vorgeworfen.
2011 führte Badi die dschihadistischen Misrata-Milizen im Aufstand gegen die Dschamahirija an und war anschließend Mitglied des Libyan General Congress. 2014 gehörte Badis Miliz dem Fadschr Libya (Libya Dawn) an, der in Tripolis gegen die von Hafter geführte Operation Dignity kämpfte. In der Folge musste das gewählte Parlament in den Ostteil des Landes flüchten. Während der damaligen Kämpfe war Badis dschihadistische Miliz maßgeblich an der Zerstörung des internationalen Flughafens von Tripolis beteiligt. Ein Treibstofftank wurde in Brand geschossen und führte zu einer der größten Umweltkatastrophen in Libyen.
Bereits im September wurde ein anderer radikal-islamistischer Befehlshaber, Ibrahim Dschadran, für seinen Angriff auf die Erdölanlagen im libyschen Ölhalbmond vom US-amerikanischen Außenministerium mit Sanktionen belegt.

A. Gutsche

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