Donnerstag, 13. September 2012



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Libyen: Gefangene berichten über Folter in den USA
13.9.2012. Mindestens fünf gefangene Libyer, welche der islamistischen Terrorgruppe Libyan Islamic Fighting Group (LIFG) angehörten, wurden bei Verhören in den USA nach einem Bericht von Human Rights Watch (HRW), der sich auf die Aussagen der Fünf stützt, „in stockdunklen, fensterlosen Zellen über Wochen oder Monate nackt, manchmal in Windeln, an Wände gekettet, über lange Zeiträume in schmerzhafte Stresshaltungen auf engstem Raum gezwungen, verprügelt und gegen die Wand geschleudert und fast fünf Monate lang eingesperrt worden sein, ohne sich waschen zu können“. Anschließend wurden die Islamisten an die libysche Regierung Muammar al-Ghaddafis ausgeliefert, welche in ihren Gefängnissen zwar auch foltern ließ, aber bei weitem nicht so schlimm.




Überraschung in Somalia: Unbelasteter Akademiker schlägt Übergangspräsident Sharif Sheik Ahmed
13.9.2012. Der Hochschullehrer Hassan Sheik Mohamud hat überraschend in der Stichwahl um das Präsidentenamt den seit 2009 amtierenden Übergangspräsidenten Sahrif Sheik Ahmed – ein gemäßigter Islamist, der mittlerweile als korrupt verrufen ist – besiegt. Der neue Präsident Mohamud gilt als politischer Aktivist, der für mehrere Friedens- und Entwicklungsorganisationen gearbeitet hat und soll den konservativen Moslembrüdern nahe stehen – wählen konnte aber wegen der Sicherheitslage im Land nicht das Volk, sondern nur die Parlamentarier des Übergangsparlamentes, die ihrerseits nur ernannt wurden.




Botschaft gestürmt und US-Botschafter in Libyen ermordet
13.9.2012. Das kommt davon, wenn der Westen Islamisten in Libyen hochpäppelt: Wütende Demonstranten stürmten wegen eines islamfeindliches Videos aus den USA die US-amerikanischen Botschaften in Benghasi und Kairo, ermordeten in Libyen den US-Botschafter und drei weitere US-Diplomaten und schleiften die halbnackten Leichen durch die Straße. Die US-Regierung kann nun in aller Ruhe in sich gehen und sich die Frage stellen: Wäre dies auch passiert, wenn man Libyen im letzten Jahr nicht zerstört und Staatschef Ghaddafi nicht gestürzt und getötet hätte – wohl kaum!



Warum die USA sich auf Ruanda einschießen
12.9.2012. Darüber kann man eigentlich nur spekulieren, aber während die US-Strategie vor ein paar Jahren noch war, die jeweilige Regierung – egal ob demokratisch oder diktatorisch – zu unterstützen, wenn sie denn nur für ein gutes Investitionsklima sorgt, so ist es heute US-Strategie, Staaten in kleine Staatsgebilde aufzuspalten (Südsudan, Irak, Kosovo) und Chaos zu erzeugen, um die Rohstoffe der entsprechenden Staaten besser stehlen zu können. Das winzige Ruanda, bisher ein US-Verbündeter, hat keine Rohstoffe, gilt aber als erfolgreiches, gut verwaltetes afrikanisches Land mit einer professionellen Armee, die auch in anderen Staaten intervenieren kann und hat über die M23-Rebellen Einfluß im Ostkongo – kurz gesagt, es ist ein Ordnungsfaktor und der stört, wenn man in der rohstoffreichen Region der Großen Seen für Chaos sorgen will – weshalb die USA unlängst drohten, Ruandas Präsidenten Paul Kagame wegen dessen Unterstützung der M23 vor den Internationalen Strafgerichtshof zu bringen!

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