Dienstag, 12. Juni 2012


LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Geschacher um den Flughafen von Tripolis
12.6.2012. Letzte Woche hatte ein Gruppe von Kämpfern aus der Ghaddafi-Hochburg Tarhouna den Flughafen von Tripolis besetzt und übergab diesen kurz darauf wieder – aber nicht an die „Regierung“ des Nationalen Übergangsrates, sondern an die Milizen aus Zintan, welche den Flughafen bis zum Frühjahr kontrolliert hatten. Seitdem halten sich die Gerüchte, daß Saif al-Islam Ghaddafi, der „Kronprinz“ des gestürzten basisdemokratischen Jamahiriya-Systems, der in Zintan von den einheimischen Kämpfern gefangengehalten wurde, verschwunden ist...



Ghaddafis Geburtstag mit Feuerwerk gefeiert
12.6.2012. Wie Videos im Internet zeigen, wurde der Geburtstag des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Ghaddafi in der libyschen Hauptstadt Tripolis von mutigen Bürgern mit Feuerwerk gefeiert. Ghaddafi, der dieser Tage 70 Jahre alt geworden wäre, stand von 1969-2011 an der Spitze des Staates, den er von einem der ärmsten Länder der Welt zum wohlhabendsten Afrikas machte, wurde aber im Zuge eines NATO-Überfalls auf sein Land 2011 von den jetzigen Machthabern ermordet.



Elfenbeinküste: Regime droht Liberia mit Einmarsch
12.6.2012. Das Regime des von Frankreich auf den Thron gesetzten Warlords Alassane Ouattara droht der benachbarten Nation Liberia mit Einmarsch, um eine „Schutzzone“ zu errichten. Nach dem Putsch Ouattaras im April 2011 waren viele Anhänger des letzten gewählten Präsidenten Laurent Gbagbo nach Liberia geflohen und organisieren sich nun offenbar dort militärisch, was Liberia aber zurückwies.





Angeblicher Putsch in der Elfenbeinküste verhindert
12.6.2012. Das Regime von Diktator Alessane Ouattara hat angeblich einen „Putschversuch“ von Anhängern der letzten gewählten Regierung des Linksnationalisten Laurent Gbagbo verhindert. Dessen letzter Verteidigungsminister Moise Lido Kouassi wurde letzte Woche in Togo verhaftet – die dortige pro-französische Regierung behauptet, Umsturzpläne gegen Ouattara bei ihm gefunden zu haben.




Nordafrika: Heuschreckenplage ist eine direkte Folge von Ghaddafis Sturz
12.6.2012. Es scheint so, als hätte der 2011 ermordete libysche Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi nicht nur für Frieden in der Sahara gesorgt (nach dem er in den 70iger und 80iger Jahren selbst dort gezündelt hatte), sondern auch für bessere Ernten, denn seit seinem Sturz liegt das Programm zur Überwachung und Bekämpfung von Heuschreckenschwärme, welche sich derzeit von Algerien und Libyen aus in den Sahel bewegen, brach. Die Verwaltungsstrukturen für das Bekämpfungsprogramm existierten zwar noch, allerdings hatten die NATO-„Rebellen“ die Fahrzeuge, Sprüheinrichtungen und Ausrüstung, die Ghaddafi auch in die Nachbarländer schickte, weggeschleppt und die Depots geplündert.




Libyen: Toubou-Milizen greifen Regime-Stützpunkt an
12.6.2012. Stammeskämpfer der Toubou, die von ihren Verwandten aus dem Tschad unterstützt werden und gelegentlich mit der grünen Fahne von Ghaddafis Libyen in den Kampf ziehen, haben in al-Kufra ein Büro einer regimetreuen Miliz angegriffen, wobei zwei Milizionäre und 15 Toubou getötet wurden. Die Kämpfe wurden z.T. mit Panzern geführt und hatten angeblich nach einem Überfall auf einen Kontrollposten begonnen.




Vier Funktionäre des Internationalen Strafgerichtshofes in Libyen festgesetzt
12.6.2012. Vier Funktionäre des vom Westen bezahlten und gesteuerten „Internationalen Strafgerichtshofes“ (IStGh), darunter die Pflichtverteidigerin von Saif al-Islam Ghaddafi, Melinda Taylor, sind in Libyen vom Regime des „Nationalen Übergangsrates“ (NTC) festgesetzt worden, weil sie die „nationale Sicherheit gefährdet“ hätten. Bei einem Besuch der vier des in Haft befindlichen Saif al-Islam Ghaddafi sind angeblich Dokumente ausgetauscht worden, in denen Ghaddafi jr. schreibt, daß es keine rechtmäßige Regierung in Libyen gäbe und das er schlecht behandelt werde, sowie ein von Saif al-Islam blanko unterzeichnetes Papier.




Gerüchte über Flucht Saif al-Islams erhärten sich
12.6.2012. Die Gerüchte über eine Flucht bzw. heimliche Freilassung Saif al-Islam Ghaddafis mehren sich und nun berichtet sogar das israelische Nachrichtenportal DEBKA File, welches dem Militärgeheimdienst nahe stehen soll, über eine Flucht nach Niger oder nach Zypern. Letzteres ist aber unwahrscheinlich, da er in Zypern wohl sofort an den Imperialen Strafgerichtshof nach Den Haag ausgeliefert werden würde.




Somalische Islamisten setzen Kopfgeld von 10 Kamelen auf Obama aus
12.6.2012. Ganz offensichtlich Humor bewiesen die Führer der islamistischen „Al-Shabaab“-Milizen in Somalia, welche, nachdem der US-amerikanische Terroristenführer Barack Obama ein Kopfgeld in Höhe von 33 Mio. US-Dollar auf sie ausgesetzt hatte, nun ebenfalls ein Kopfgeld im Wert von zehn Kamelen ausriefen, für Hinweise auf den Aufenthaltsort von Obama. Obwohl sie genauso tief in die blutigen Machenschaften des US-Diktators verstrickt ist, scheint seine Außenministerin Hillary Clinton den „Al-Shabaab“ nicht soviel wert zu sein (logisch, ist ja nur eine Frau, Anm.): auf Clinton setzten die Milizen eine Prämie in Höhe von 10 Hühnern und 10 Hähnen aus.




„Wahlen“ in Libyen verschoben
12.6.2012. Aus offiziell „technischen und logistischen Gründen“ hat das von der NATO installierte NTC-Regime in Libyen, die geplante Wahl-Farce vom 19. Juni auf den 7. Juli verschoben. Der Hauptgrund dürfte wohl darin bestehen, daß nur ein sehr geringer Teil der Libyer sich für die „Wahlen“, zu denen nur handverlesene Kandidaten des Regimes antreten dürfen, registrieren ließ und mit einem allgemeinen Boykott der Alibi-Wahl durch die Bevölkerung gerechnet wird.

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