Dienstag, 26. Juni 2012


LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Idriss Déby: Afrikanische Union hatte nichts gegen Ghaddafis Abgang
26.6.2012. Wie der tschadische Präsident Idriss Déby, der Libyen in der Anfangsphase des NATO-Krieges noch mit Truppen zur Seite stand, in einem Interview mit der Zeitschrift Jeuneafrique vom Dezember 2011 erklärt, hatte „kein Staatsoberhaupt des Kontinents etwas gegen den Abschied Ghaddafis von der Macht“, lediglich die „brutale Art und Weise, in der sie ihn gedrängt“ haben, hat viele gestört. Ganz offensichtlich war der libysche Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi trotz seiner finanziellen Wohltaten bei den afrikanischen Eliten wesentlich weniger beliebt als bei den einfachen Menschen in Afrika.




Neue Belege für Giftgaseinsatz in Libyen!
26.6.2012. Seit Tagen häufen sich Berichte über den Einsatz von Guftgasgranaten durch die „Rebellen“ von Zintan und Misrata, welche diese gegen Zivilisten und bewaffnete Ghaddafi-Anhänger einsetzen. So sollen etwa 500 Personen ermordet, 1537 verletzt sowie 614 Männer und junge Frauen in Mizdah inmitten der Sahara auf Geheiss Katars, welches die fanatischen Milizen unterstüzt, eingekerkert sein.




Trotz Sanktionen: Simbabwe senkt AIDS-Rate um 10%
26.6.2012. Weil sich sein langjähriger Staatschef Robert Mugabe (seit 1980) nicht der Diktatur der Finanzmärkte unterwirft und weiße Farmer enteignete, hat der Westen Simbabwe seit Jahren mit Wirtschaftssanktionen belegt. Dennoch ist es dem unter einer schweren Wirtschaftskrise leidenden Land und seiner Regierung gelungen, die hohe Rate der AIDS-Infizierten um 10% zu senken – letzte Woche ließen sich in einer konzertierten Aktion über 60 Parlamentsabgeordnete auf HIV testen, um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren.




Syrien: Abgeschossener türkischer Jet war Spionageflugzeug!
26.6.2012. Der am Wochenende von der syrischen Luftabwehr abgeschossene türkische Kampfjet vom US-amerikanischen Typ F-4 Phantom war eine für Aufklärungsflüge speziell ausgerüstete Maschine, die mehrmals, darunter im Tiefflug in den syrischen Luftraum – z.T. bis zu 20 km tief – eindrang. Dies konnte man nun wirklich nicht mehr bei aller Phantasie als „Versehen“ bezeichnen, weshalb der für die Piloten tödliche Ausgang dieser Provokation voll und ganz auf das Konto der Türkei geht.




Tunesischer Präsident kritisiert Auslieferung al-Mahmudis an NTC
26.6.2012. Der liberale tunesische Staatschef Moncef Marzouki hat sich von der Deportation und Auslieferung des letzten gewählten libyschen Premierministers Bagdadi al-Mahmudi, der nach der NATO-Invasion in Libyen in das westliche Nachbarland geflüchtet war, klar distanziert und seine „eigene“ Regierung, die von der islamistischen Partei Ennahda geführt wird, gerügt, da sie ihn völlig übergangen habe. Von nun an mache er die Ennahda-Regierung für alles verantwortlich, was mit al-Mahmudi geschehe, hieß es aus dem Präsidentenamt, denn das NTC-Regime in Tripolis ist für die grausame Mißhandlung seiner Gegner bekannt.




Tunesische Regierung läßt libyschen Ex-Premier nach Tripolis verschleppen
26.6.2012. Obwohl es einen Gerichtsbeschluß gab, ihn nicht auszuliefern, ließ die von der islamistischen Partei Enahda geführte tunesische Regierung den im August geflüchteten libyschen Ex-Premier Bagdadi al-Mahmudi nach Libyen in die Hände des NTC-Regimes, das für das brutale Foltern seiner Gegner bekannt und verantwortlich ist, ausliefern. Sowohl über 15 tunesische und internationale Menschenrechtsorganisationen wie auch der tunesische Staatspräsident, der Liberale Moncef Marzouki, hatten sich gegen sie Auslieferung ausgesprochen.


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