Freitag, 22. Juni 2012


LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Grüne Revolution Deutschland: Ghaddafi-Anhänger demonstrieren in Hamburg
22.6.2012. Hunderte von Menschen haben am 16. Juni in Hamburg gegen die brutale, kriegerische imperialistische Politik des Westens gegenüber unabhängigen Staaten demonstriert und trugen u.a. grüne Ghaddafi-Plakate mit der Aufschrift „Für ein freies, sozialistisches Libyen“ und Porträts des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. Das ganze wurde natürlich von den Mainsream-Medien totgeschwiegen, mehr Infos gibt es unter „Grüne Revolution Deutschland“ auf Facebook.



The Guardian: Ghaddafi war das größte Hindernis für die US-Pläne in Afrika
22.6.2012. Nach einem Bericht von Dan Glazebrook im britische „Guardian“ vom 14.6.2012 war das Libyen Muammar al-Ghaddafis das größte Hindernis für die Strategien des US-Regimes in Afrika, denn Libyen gehörte zu den größten Gegnern des US-AFRICOM-Kommandos und verhinderte dessen Etablierung auf dem schwarzen Kontinent. Stattdessen versuchte Libyen, die afrikanische Einheit voranzutreiben und stellte eine wichtige Brücke zwischen arabisch geprägten Staaten Nordafrikas und denen Schwarzafrikas her, während das jetzige, rassistische Regime Libyens durch die Progrome an Schwarzen diese Reputation verspielt, was den USA und dem Westen durchaus gelegen kommt.




Chaos im Sahel: Nigers Präsident wünscht sich eine Intervention, doch der interventionsfreudige Westen hört weg
22.6.2012. Das benachbarte Mali drohe zu einem afrikanischen Afghanistan zu werden, der Krieg gegen Libyen und der Sturz Ghaddafis habe die ganze Region desabilisiert, westliche Unterstützung für eine Interventionstruppe der Westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS ist dringendend notwendig – das alles hört man seit Tagen von dem gemäßigt sozialistischen Präsidenten Nigers, Mahamadou Issoufou, der selbst von rebellierenden Tuareg bedroht ist. Doch der Westen läßt keine Bereitschaft für eine Unterstützung erkennen, denn Mali hat kein Erdöl oder andere wichtige Rohstoffe und die Destabilisierung Afrikas paßt in das strategische Konzept des Westens und des US-Kommandos AFRICOM.




Libyen: NTC-Regime hat offenbar das ganze Staatsvermögen verprasst
22.6.2012. Nach einem Bericht des „Standard“ (österr. Tageszeitung) ist das libysche Pro-NATO-Regime in Tripolis nicht in der Lage die vom Gericht geforderte Kompensationszahlung  von 8.000 libyschen Dinar ( ca. 5.000 Euro) für jeden Monat Haft aller politischen Gefangenen unter der früheren Regierung Muammar al-Ghaddafis zu bezahlen, da dies angeblich das Budget des Regimes sprengen würde, denn alleine in dem Gefängnis Abu-Salim seien angeblich „Tausende“ inhaftiert gewesen. Verschwiegen wird aber, daß nach UNO-Angaben Libyen eine der geringsten Gefangenen-Quoten der Welt hatte (im Gegensatz zu den USA mit den höchsten) und Staatschef Ghaddafi zahlreiche milliardenschwere Fonds aus dem Erdölgeschäft angelegt hatte – wo ist das Geld also hin...?




Vom Mainstream totgeschwiegen: Hunderte Gbagbo-Anhänger protestierten in Den Haag bei Prozeßeröffnung
22.6.2012. Der „Prozeß“ vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGh) gegen den von Frankreich gestürzten, letzten gewählten Präsidenten der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, hat in Den Haag mit einem von dessen politischen Gegnern in der EU gesponserten Verfahren begonnen. Derweil protestierten Hunderte von angereisten Anhängern des linksnationalen Staatschefs vor dem Gericht gegen den politisch motivierten Prozeß, mit dem der Westen nachträglich durch klassische Siegerjustiz sein militärisches Eingreifen und den Sturz des antikolonial eingestellten Gbagbo legitimieren will.




Drohnen über Libyen
22.6.2012. Es gibt Berichte aus der östlich von Tripolis gelegenen Stadt Tajoura, wonach Drohnen über der Stadt gesichtet wurden – die Bevölkerung fürchtet sich nun vor weiteren Morden an Zivilisten durch das grausame Obama-Regime. In Benghasi wurde derweil die britische Botschaft aus Sicherheitsgründen geschlossen, nach dem es Angriffe von Islamisten gab.




Gefechte zwischen Ghaddafi-Unterstützern und Zintan-Brigaden beendet
22.6.2012. Die seit Tagen anhaltenden Kämpfe zwischen dem, loyal zur Jamahiriya stehenden Mashashia-Stamm und den hochgerüsteten Milizen aus der Stadt Zintan haben nach Vermittlungsbemühungen hochrangiger Stammesvertreter mit ca. 230 Toten geendet. Die Bevölkerung von Ragdaline hat einen Konvoi mit Nahrungsmitteln und Medikamenten zu den Mashashia entsandt und zuletzt drohte sogar das NTC-Regime in Tripolis Truppen zugunsten der unterlegenen Mashashia zu entsenden, die allerdings gegen die Zintaner auch keine Chancen gehabt hätten.




Irakisches Parlament will Entschädigung von Israel für Bombenangriff
22.6.2012. Das irakische Parlament hat mit Unterstützung von Premier Nuri al-Maliki beschlossen, eine Entschädigungsforderung an Israel für die Zerstörung des irakischen Atomreaktors „Osirak“ im Jahre 1981 zu stellen. Israel hatte damals den Reaktor in einer Nacht-und-Nebel-Aktion durch Kampfflugzeuge zerstören lassen, da es befürchtete, Irak könne eine Atombombe entwickeln.



Grüne Gerüchteküche: Angeblich Brega erobert
22.6.2012. Gerüchte aus dem Lager des Grünen Widerstandes sprechen von einer Rückeroberung der Stadt Brega durch die Anhänger der Jamahiriya, was aber zu bezweifeln ist. Ein aktuelles Video zeigt allerdings mit „grünen“ Parolen vollgeschmierte Wände und eine grüne Fahne in den Straßenzügen.


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